Ein Museum der utopischen Zukünfte Beitrag in: Blueprint for a Museum – Publikation zum Jubiläum „20 Jahre Kunsthaus Graz“

Wow, 20 Jahre Kunsthaus Graz. Gratulation dem wunderbaren Team. Ich freue mich, mit einem Beitrag dabei zu sein.

Der Titel meines Betrags ist: Ein Museum der utopischen Zukünfte. Museen als Räume für Gedankenexperimente des Spekulativen 

Wenn etwas das menschliche Miteinander ausmacht, so ist es die Fähigkeit, die Zukunft zu antizipieren und sich über Zukünfte zu verständigen. Da die Zukunft vom Miteinander der Menschen abhängt, gehört sie zu dem, was Hannah Arendt als das „Bezugsgewebe menschlicher Angelegenheiten“ charakterisiert. Im Gegensatz zu den Erzählungen über Gegenwart und Vergangenheit gibt es aus der Zeit der Zukunft keine Objekte und Artefakte, die als Belege für ein spezifisches Bezugsgewebe dienen können. Sich über die Zukunft zu verständigen bedeutet somit, die Artefakte (und Praktiken ihrer Herstellung) der zukünftigen Gegenwart spekulativ gleichermaßen mit zu erfinden, um die Zukunft verständlich, begreiflich, denkbar und diskursiv verhandelbar zu machen. … Weiter im Buch….:


Kunsthaus Graz: „Blueprint for a Museum – Publikation zum Jubiläum „20 Jahre Kunsthaus Graz“ „Auf ins Unbekannte“ ist der Satz, den die Architekten Colin Fournier und Peter Cook für die futuristische Architektur des Kunsthauses Graz prägten. Bis heute ist dies als Einladung zu verstehen, die Grenzen der Vorstellungskraft auszuloten und alternative Ideen und Utopien in einem Laboratorium für die Kunst zu erproben. Seit 2003 ist das Kunsthaus eine Institution ohne Sammlung. Heute erhebt sie den Anspruch, ein Museum zu sein. Mit seiner Architektur aus hybriden Räumen, ortsspezifischen Einladungen zur Auseinandersetzung und der Mission, ein Produktionsort für zeitgenössische Kunst zu sein, ist das Kunsthaus Graz ein Raum und Ort der Potenzialität und des Andersseins.

Blueprint for a Museum ist als Entwurf für ein Museum zu verstehen, eine Blaupause, die gleichzeitig abstrakte Kategorien der Institution reflektiert und mit konkreten Programmkonzepten resoniert. Die Publikation folgt damit der Idee des Experimentierens, die das Kunsthaus Graz seit seiner Gründung verkörpert.

Mit Texten von Mieke Bal, Katrin Bucher Trantow, Andreja Hribernik, Katia Huemer, Laura Lo Presti, Pablo Martinez, Tanja Petrović, Petra Schaper Rinkel und Barbara Steiner.

Die Publikation ist um 32 Euro im Kunsthaus-Graz-Shop sowie im Online-Shop erhältlich.“ ISBN978-3-99153-079-4