über PSR

Petra Schaper Rinkel. Credit: Uni Graz/Kanizaj
Petra Schaper Rinkel. Credit: Uni Graz/Kanizaj

Petra Schaper Rinkel forscht dazu, wie das Neue in die Welt kommt – als Politikwissenschaftlerin, als kritische Zukunftsforscherin und als Theoretikerin des Verhältnisses zwischen Politik, Technologie und Zukunft. In ihrem Lebenslauf finden sich Positionen als Forscherin, Professorin und Rektorin.

Sie interessiert sich für die Bedingungen, unter denen Innovationen entstehen, nicht entstehen oder gar nicht entstehen können – und für die Konstellationen, in denen Politik, Wissenschaft und Technologie Möglichkeitsräume eröffnen oder verschließen. Sozialisiert im untergegangenen Westberlin, erwachsen geworden in Berlin-Mitte lebt und arbeitet sie als überzeugte Europäerin von Finnland bis zu den kanarischen Inseln und kooperiert als ebenso überzeugte Kosmopolitin in globalen Kontexten. In den letzten Jahren war sie meistens in Wien, Graz und Teneriffa anzutreffen.

Von 2023 bis 2025 war sie Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien. Zuvor Professorin für Science and Technology Studies (2019-2023) und Vizerektorin für Digitalisierung und internationale Beziehungen an der Universität Graz (2019–2022), wo sie das IDea_Lab – das Interdisciplinary Digital Laboratory – gründete und bis 2023 leitete. Und wo sie die fantastische Arqus European University Alliance mit aufbaute.

Sie berät seit über 25 Jahren Parlamente, Ministerien, die Europäische Kommission und Forschungsförderinstitutionen – nicht, weil sie immer Antworten hätte, sondern weil sie überzeugt ist, dass die richtigen Fragen aus der Perspektive der Zukunft kommen sollten.

Schaper Rinkel studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Amerikanistik an der Freien Universität in Berlin und promovierte bei Elmar Altvater darüber, wie digitale Infrastrukturen und europäische Forschungsprogramme die europäische Integration vorangetrieben haben. Sie arbeitet seit mehr als einem viertel Jahrhundert in Projekten zu Kultivierung von Zukunft, wobei Zukunft mehr ist als zukünftige Gegenwart: Nur mit einem kosmopolitischen Blick und einem neuen Universalismus ist die Welt noch zu retten und darum geht es ihr. 

Außer Forschen und publizieren kann sie ziemlich gut im Meer schwimmen, Fährten in der Wildnis lesen, Reiten, programmieren und Vorträge halten. Sie hat noch nie Hobbys gehabt und ist immer noch davon überzeugt (entgegen einiger Lebenserfahrung), dass ziemlich viele Menschen viel besser sind, als man gemeinhin glaubt (wenn man die richtigen Rahmenbedingungen dafür schafft). Sie trinkt Rotwein, isst kein Fleisch, fliegt zuviel und fährt kein Auto. Sie spielt mit offenen Karten (was ein persönlicher Nachteil ist, wenn sie zu viele Intrigantinnen um sich herum hat) brüllt nie (auch wenn Journalisten, die sie noch nie gesehen hat, das behaupten) und versucht, andere von vernünftigen Prinzipien zu überzeugen (eigentlich ganz einfach: Kant + Gefühl). Wenn sie auf Verschwendung öffentlicher Mittel, Vorteilsnahme und strukturell verankerte Intransparenz (Freunderlwirtschaft) trifft, wird sie denen sehr unbequem, die glauben, die Praktiken beibehalten zu können (das kann zu bösen Überraschungen auf beiden Seiten führen). 

Wokeness hat sie lange verteidigt, obwohl sie Identitätspolitik für analytisch unterkomplex hält – bis sie erleben musste, wie aus moralischem Eifer gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Form von Antisemitismus wurde.

In den letzten Monaten war sie auf Reisen und jetzt forscht sie wieder und schreibt ein Buch über die Methoden, mit denen wir historisch und aktuell die Zukunft gestalten (mit den ‚Zurück-in-die-Vergangenheit‘ Populismen braucht es definitiv eine neue Vision für einen tatsächlichen Universalismus). 

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