Ankündigung der Berlin-Brandenburger Akademie der Wissenschaften und der Schering-Stiftung
„Leben ist machbar, lautet die Devise der Synthetischen Biologie. In ihren radikalen Entwürfen werden Lebewesen mit völlig neuen Funktionen zusammengesetzt: Organismen, die Giftstoffe detektieren und unschädlich machen, Krebs effektiv bekämpfen und die bisher erdölbasierte Industrieproduktion durch eine biobasierte Produktion ersetzen. Die Junge Akademie, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Schering Stiftung veranstalten am 15. März 2018, um 19 Uhr, in Berlin einen Vortragsabend mit Dr. Petra Schaper-Rinkel vom Austrian Institute of Technology in Wien. Die Innovationsforscherin spricht über die Entwicklungen in der Synthetischen Biologie, die Möglichkeit der Gestaltung dieser Entwicklungen durch die Gesellschaft sowie deren politische und gesellschaftliche Einordnung. |
Die Entwicklungen und Anwendungen der Synthetischen Biologie stecken noch in den Anfängen, eine zukünftige Überlegenheit und ökonomische Durchsetzungsfähigkeit ist spekulativ. Die kollektiven Geschichten von der Zukunft der Synthetischen Biologie sind aber weder Übertreibung noch Beiwerk zu naturwissenschaftlicher Forschung und industrieller Anwendung. In ihrem Vortrag wird Frau Dr. Schaper-Rinkel erläutern, dass die zukünftige Entwicklung der Synthetischen Biologie stark vom Engagement öffentlicher und privater Forschung, von politischen Rahmenbedingungen und von gesellschaftlichen Ansprüchen abhängen wird – und auch davon, wer in welcher Form die Innovationen entwerfen, entwickeln und nutzen wird. Geschichten, Visionen und Szenarien verorten die Technologie in einer gesellschaftlichen Zukunft und können damit die Grundlage für eine gesellschaftliche Ko-Konstruktion der Technologie vorantreiben. Dr. Petra Schaper-Rinkel forscht als Politikwissenschaftlerin zu technischen Zukünften und zu den Instrumenten, mit denen sich Zukunftstechnologien gesellschaftlich gestalten lassen. In EU-Forschungsprojekten entwickelt sie partizipative Zukunftsprozesse, Szenarien und Meta-Narrative der Zukunft und analysiert die Praxen des Zukunft-Machens und die politischen Erwartungen an Zukunfts-Technologien. Am AIT Austrian Institute of Technology in Wien ist sie verantwortlich für Technikfolgenabschätzung und Foresight für das Österreichische Parlament. Der Vortragsabend findet im Anschluss an einen nicht-öffentlichen Workshop statt, in dem über Zukunftsszenarien gesellschaftliche Herausforderungen in der Synthetischen Biologie erarbeitet werden. Die Ergebnisse des Workshops können im Anschluss an den Vortrag diskutiert werden. Visionen der Synthetischen Biologie
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