Petra Schaper-Rinkel, Transformative Utopien und digitale Zukünfte
Wachsende Ungleichheit von Einkommen und Vermögen, Überwachungskapitalismus, Erderwärmung, Postdemokratie – die Umbrüche der Zeit verweisen auf globale Krisen. Zugleich hat eine Rhetorik der Versprechen Konjunktur, nach der digitale Innovationen die Quadratur des Kreises ermöglichen sollen: Mit perfekt orchestrierter Kreislaufwirtschaft, intelligenten Produktionssystemen und smarten Städten soll die Klimakrise bei weiterhin steigendem – nun aber grünem – Wachstum überwunden werden.
Inmitten der Dynamik von planetarischen Krisen und globalen Techno-Versprechen entstehen zeitgleich eine Vielzahl an Realutopien, an konkreten Utopien, an radikaleren, emanzipatorischen Alternativen, deren zeitliche und räumliche Reichweite oft unbestimmt ist. Was macht transformative Utopien aus, die nicht nur vor Ort sondern auch weiträumig in Zeit und Raum wirksam werden können? Welche digitalen Infrastrukturen und urbanen Konzepte ermöglichen es, aus der Wachstumsspirale und der wachsenden Ungleichheit auszubrechen? Transformative Utopien können als Gedankenexperimente die Spannungsverhältnisse des alten Slogans ausloten: „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.“
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