Zukunft-Machen als Forschungspraxis. AIT TomorrowToday hat mich interviewt Artikel 2012 in Tomorrow Today

Was ich zurzeit mache? Und was ich in Wien am AIT forsche?

 

Das hat mich im Februar 2012 Tomorrow Today gefragt………….

http://www.ait.ac.at/news-events/single-view/?no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=1139

Petra Schaper-Rinkel, Senior Scientist am AIT Foresight& Policy Development Department stellt ihren  Forschungsalltag als Foresight-Expertin vor und zeigt auf wie exakt die Hochrechnung der Gegenwart auf die Zukunft wirklich sein kann.

Frau Schaper-Rinkel, Sie haben im November einen Buchbeitrag mit dem Titel „Die Generierung von Zukunft“ veröffentlicht. Wie weit lässt sich „Zukunft“ auf Basis wissenschaftlicher Hypothesen über die mögliche Weiterentwicklung der Gegenwart wirklich vorhersagen? Und wie hoch liegt dabei die „Trefferquote“?
Petra Schaper-Rinkel: Akteurinnen und Akteure aus Politik und Wirtschaft wollen heute wissen, was morgen wichtig ist. Zukunft wird heute gemacht, und mit unserer Forschung analysieren wir die Faktoren, die für die Zukunft entscheidend sind. Wir sagen keine Zukunft voraus, denn für vielschichtige Sachverhalte in komplexen Gesellschaften lassen sich keine Vorhersagen treffen. Die Zukunft ist ein Möglichkeitsraum, doch um bestimmte Möglichkeiten in der Zukunft zu eröffnen, müssen in der Gegenwart Entscheidungen getroffen werden. Wir können nicht sagen, wie die Zukunft sein wird, aber welche Entscheidungen zukünftige Entwicklungen voraussichtlich in welche Richtung beeinflussen werden.

Welche Art von Orientierungshilfe wird aus Politik und Wirtschaft von Foresight-ExpertInnen am meisten angefragt?
Schaper-Rinkel: Strategisches Handeln ist heute in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit der Antizipation hypothetischer Zukünfte verbunden. Wir entwickeln solche möglichen Zukünfte in Form von Simulationen, Modellen, Strategien, Empfehlungen und insbesondere in Form von Szenarien. Für die Europäische Kommission erarbeiten wir diese Zukunftsexpertise in internationalen Netzwerken und in Foresight-Prozessen mit WissenschaftlerInnen und ExpertInnen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, aus der Politik, NGOs und Verbänden.

Wie sieht der Arbeitsalltag einer Foresight-Forscherin aus?
Schaper-Rinkel: Mein Spezialgebiet ist die Frage, wie zukünftige Technologien gesellschaftlich formiert werden und wie sie politisch und gesellschaftlich bestimmt werden können. Zu solchen Fragen führen wir partizipative Foresight-Prozesse durch. Das sind analytische Suchprozesse, um aus ganz unterschiedlichen Disziplinen und Perspektiven Vorstellungen zu entwickeln, wie die Welten von morgen technologisch und gesellschaftlich aussehen könnten – und was diese unterschiedlichen möglichen Zukünfte an heutiger Forschungs- und Innovationspolitik erfordern. Wir werten wissenschaftliche Datenbanken aus, analysieren Trends sowie futuristische Blogs und führen Szenario-Workshops durch, in denen wir wissenschaftliche und kreative Methoden verbinden, um aus dem linearen Denken auszubrechen, das die Gegenwart einfach in die Zukunft verlängert.

Was schätzen Sie bei Ihrer Arbeit am AIT am meisten?

Schaper-Rinkel: Ich schätze die Internationalität der Teams und die Unterschiedlichkeit meiner Projekte: Die reicht von der Beratung zur Weiterentwicklung von bestehenden Forschungsprogrammen bis hin zur Analyse von Zukunftstechnologien, deren Realisierung in der Zukunft noch völlig ungewiss ist. Und ich schätze es sehr, im schönen Wien zu leben und in internationalen Projekten die Wissenschaftskulturen anderer Länder kennenzulernen.

Was unterscheidet aus Ihrer Sicht die Forschungsarbeit an einer Universität mit jener in außeruniversitären Einrichtungen für den/die einzelne/n WissenschaftlerIn?
Schaper-Rinkel: Transdisziplinarität ist an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung wie dem AIT viel stärker gefragt als an einer Universität. Wir verknüpfen wissenschaftliches Wissen mit Expertise von AkteurInnen aus Gesellschaft und Wirtschaft, um Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft zu analysieren. Wir arbeiten gleichzeitig in mehreren interdisziplinären Projekten und können uns breitere Wissenschaftsgebiete erschließen. Das ist in disziplinärer Universitätsforschung schwieriger.

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